🌿Aromatherapie – Mehr als nur guter Duft
- funi236
- 11. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Willkommen zu meinem ersten Blogbeitrag! Heute möchte ich dich in die faszinierende Welt der Aromatherapie entführen – eine sanfte, ganzheitliche Methode, die Körper, Geist und Seele gleichermassen anspricht. Du erfährst, was Aromatherapie eigentlich ist, woher sie kommt und wie sie heute angewendet wird.
Was ist Aromatherapie?
Aromatherapie ist ein Teilgebiet der Phytotherapie – also der Pflanzenheilkunde. Der Begriff „Phytotherapie“ wurde vom französischen Arzt H. Leclerc geprägt und beschreibt die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten durch Heilpflanzen und deren Bestandteile wie Blüten, Wurzeln oder ätherische Öle. Diese natürlichen Wirkstoffe werden in Form von Tinkturen, Extrakten oder Presssäften eingesetzt.
In der Aromatherapie stehen die ätherischen Öle im Mittelpunkt. Sie können bei leichten Beschwerden allein verwendet werden oder ergänzend zu anderen Therapieformen – sei es medizinisch, physikalisch oder psychologisch.
Ein Blick in die Geschichte
Die Verwendung von Düften zur Heilung und Reinigung ist uralt. Bereits vor über 4000 Jahren nutzten die Assyrer und Babylonier Duftsalben und Öle für religiöse Rituale. Auch im Alten Testament finden sich Hinweise auf Salböle und Räucherwerk. Besonders eindrucksvoll sind die Funde aus dem alten Ägypten, wo konservierende Öle zur Einbalsamierung verwendet wurden.
In China, Indien und Persien war das Wissen um ätherische Öle bereits vor über 2000 Jahren weit verbreitet. Die Destillation war bekannt, und Düfte wurden zur Schönheitspflege und Heilung eingesetzt. Auch griechische Ärzte und Philosophen beschäftigten sich intensiv mit der Wirkung von Düften, während die Römer sich in Bädern und Parfüms damit umgaben.
Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reiches geriet dieses Wissen in Europa in Vergessenheit. Erst der arabische Arzt Avicenna brachte es mit seinem Werk „Canon medicinae“ zurück. Doch im Mittelalter wurde der Umgang mit Heilpflanzen zur Domäne der Kirche – während Volksheilerinnen oft als Hexen verfolgt wurden.
Im 16. Jahrhundert verband Paracelsus erstmals die Wirkung von Pflanzen mit ihren Inhaltsstoffen. Später, im Parfümzeitalter, nutzten vor allem Italiener und Franzosen ätherische Öle zur Schönheitspflege. Chemiker begannen, die Inhaltsstoffe zu analysieren und synthetisch herzustellen – heute sind wir von Düften nahezu überall umgeben.
Die moderne Aromatherapie
Im 20. Jahrhundert entdeckte der französische Chemiker René-Maurice Gattefossé die Heilkraft ätherischer Öle neu. Während des Ersten Weltkriegs behandelte er Verwundete mit Ölen – mit erstaunlichen Ergebnissen: Wundheilung, Fiebersenkung und Schmerzlinderung.
Trotz des Siegeszugs synthetischer Medikamente blieb das Wissen um die Aromatherapie erhalten und wurde weiter erforscht. Besonders die Wirkung auf Psyche und Nervensystem sowie die keimtötenden Eigenschaften vieler Öle stehen heute im Fokus.
Anwendung heute
Aromatherapie wird weltweit immer beliebter. Je nach Land wird sie von Ärzten, Heilpraktikern oder Aromatherapeuten in Kliniken, Pflegeheimen oder Praxen angewendet. Sie verfolgt einen holistischen Ansatz und betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele – im Gegensatz zur Schulmedizin, die oft symptomatisch behandelt.
In der Schweiz ist der Beruf „Aromatherapeut:in“ in einigen Kantonen anerkannt, jedoch nicht krankenkassenpflichtig, da Aromatherapie nur ein Teilbereich der Phytotherapie ist. Aromatherapie darf offiziell nicht als „heilend“ bezeichnet werden – wohl aber als unterstützend, begleitend und wohltuend.
Wenn du Fragen hast oder Wünsche für zukünftige Beiträge, freue ich mich über deine Nachricht: info@balsamea.ch


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